BASA

88 W. L. Gombocz über den Grund des Glaubens nachsinnt (damit meint er das Mo– nologion ), in der Rolle eines, der still mit sich überlegend nach dem forscht, was er nicht wei~, herausgegeben hatte, bedachte ich, wie dieses durch Verkettung vieler Beweise verflochten sei, und begann bei mir zu fragen, ob sich nicht ein Argument finden lie~e, das keines anderen bedürfte, um sich zu beweisen, als seiner allein, und das allein hinreichte, um zu stützen, da~ Gott in Wahrheit existiert und da~ er das hochste Gut ist ... ». ANSELM halt natürlich dafür, da~ er ein solches Argument gefunden hat und beansprucht, es im Proslogion darzustellen. Der wichtigste Zug am Proslogionprogramm ist nun, da~ ANSELM hier ein einziges Argument (CHARLESWORTH gibt in seinem Kommentar in meinem Sinne unum argumentum günstig mit « one single argument» wieder, wahrend SCHMITT in seiner übersetzung dies durch Kursivdruck des « ein » hervorhebt !) im Gegensatz zu den vielen Argumenten des Monologion zu entwerfen vorhat. Wenn aber ANSELMs angesagtes Programm inhaltlich seinem uns vorliegenden Proslogion entspricht, was ich annehme, dann ist neben These 4 (ANSELM will genau ein apriorisches Argument im Proslogion ausführen) auch These 5 erwiesen. Dann allerdings ist es meine Aufgabe, dieses eine einzige Argument zu orten. Doch vorher noch ein Wort zu den Anhangern der Zwei– Argument-Hypothese: au~er CHARLESWORTH geht keiner (explizit) auf ANSELMs Selbstverstandnis im Prooemium ein. CHARLESWORTH (73-4) sieht zwar ANSELMs Anspruch und Selbstverstandnis, halt aber dafür, da~ er sich selbst falsch darstellt. CHARLESWORTH ist Anhanger der These 3: ANSELM hat zwei verschiedene Argumente, obwohl er annimmt, nur eines vorzuführen. MALCOLM diskutiert zwar nicht ANSELMs Prooemium-Anspruch, er meint aber nebenbei, da~ es keine Evidenz dafür gebe, da~ ANSELM von sich selbst gedacht hatte, zwei verschiedene Argumente vorgelegt zu haben. MALCOLM vertritt also These 2. 1.2 These: ANSELM stellt de facto genau ein apriorisches Argument in Proslogion 2 & 3 vor. Hier mochte ich zunachst die Argumentationen (1.2) von LA CROIX, STEARNS und CHARLESWORTH wiedergeben, um schlie~lich die These selbst zu v·ertreten (1.3 ):

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY4MjI=