BASA

96 W. L. Gombocz und wenn wir die (noch zu analysierende) Voraussetzung ANSELMs, etwas sei gro~er dann, wenn es in re existiert, als wenn es (blo~) in intellectu existiert, gelten lassen, dann müssen wir schlie~en, da~ Gott in re existiert. Anders ausgedrückt: der Satz « Gott existiert nicht in re » wird zum Selbstwiderspruch bei gleichzeitigem Festhalten an der angegebenen Definition und der Annahme, es sei gro~er, in re zu existieren, als (blo~) in intellectu. Oder: wenn die Definition von 'Gott' als 'Id quo nihil maius cogitari potest' sinnvoll ist, dann ist der Schlu~, Gott existiere in re, wahr, vorausgesetzt, es sei gro~er, in re zu existieren, als (blo~) in intellectu. Die Bewertung des Proslogionbeweises hangt demnach auch davon ab, ob wir es für moglich halten, Gegenstande untereinander als « gro~er » ( oder « perfekter ») in einem absolu ten Sinn zu vergleichen. Innerhalb unserer Erfahrung sind wir lediglich imstande, irgendwelche Gegenstande unter bestimmten Gesichtspunkten zu vergleichen, und es ist erst nachzuweisen, da~ es moglich ist, einen solchen absoluten Vergleich anzustellen. M. a. W.: Innerhalb unserer Erfahrung gibt es keinen Gegenstand von der Art, da~ nicht ein gro~erer gedacht werden konnte. Natürlich kann irgendein Gegenstand de facto (unter gewissen Gesichtspunkten) der gro~te sein; so ist z.B. die Lichtgeschwindigkeit de facto die gro~te Geschwindigkeit in unserem Universum. Aber diese Lichtgeschwindigkeit ist genau begrenzt und wir sind durchaus in der Lage, eine gro~ere Geschwindig– keit zu denken; sie ist nicht von der Art, da~ gilt: id quo nihil maius cogitari potes!. Dies gilt gleicherma~en von jedem Gegenstand innerhalb unserer Erfahrung; kein Gegenstand ist von der Art, da~ gilt: id quo nihil maius cogotari potes!. ANSELM halt aber emen solchen Vergleich für korrekt, was uns hier genügen mag. 2.2 Es erhebt sich folgende Frage: Konnen wir überhaupt einen Gegenstand in intellectu mit einem in re vergleichen? 24 24 Arthur C. MacGrLL stellt dies jedenfalls in Abrede, wenn er schreibt (im mit HrcK besorgten Band The many-faced argument auf Seite 70): «For, the principle of identity requires that the attributcs be of the same nature as the subject, real if the subject is real, purely conceptual if the subject is purely conceptual. Therefore, when ANSELM tries to compare the same thing as existing and as not existing, he abuses the nature of identity ». Patricia CRAWFORD halt ANSELMs Vergleich dagegen für plausibel (Existence, predication and Anselm, in: The Monist 50 (1966), 109-24, hier 114 f).

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