BASA

100 R. Berlinger das hinaus kein gro~eres Wort gedacht oder gesprochen werden kann. Ein Zeugnis dieses meditativen Sprachbewu~tseins ist die Einleitung des Proslogion, nicht weniger als die des Monologion . DIE ANALOGISCHE FORM DES SPRACHDENKENS Vergegenwartigt man sich nun die Architektur der Anselmia– nischen Denkform, so ergibt sich, da~ sie die Augustinische Tradition zwar fortführt, doch diese rational differenziert und differenzieren mu~, da Anselmus für seine Denkform nicht minder eine rationalis . necessitas, also eine vernunftdurchdrungene und vernunftbestimmte Notwendigkeit, wie für seine Sprachform fordert. Doch sollen die beiden Formen seines Sprachdenkens sich von der Sache, die zu denken oder zu nennen ist, bestimmen lassen, so kann diese Analogie nicht als leere Relation begriffen werden. Es kommt ja gerade darauf an, da~ das Verhaltnis von Sein und Seiendem, von absoluter Vernunft und endlicher Vernunft, von Urwort und gewordenem Wort nicht als das einer Ahnlichkeit ohne Unahnlichkeit begriffen wird. Wenn nun das All, die ttniversitas rerum durch Seinsgrade abgestuft ist, so mu~ diese analogische Denkform sich gradativ bestimmen, dies hei~t: sie mu~ ein maius und minus, ein interius und ein exterius zu denken und auszudrücken vermogen. Dies aber verlangt, da~ das Denken in der Lage ist, das Gro~ere mit dem Kleineren zu vergleichen, so da~ nun das analogische Denken, das wir gradativ bestimmt haben, sich als komparativisches auslegt. Das komparativische Denken aber besagt nun nicht, da~ Quantitaten miteinander verglichen werden, sondern die gradative Komparation hat ihren Grund in einem axiologischen und noetischen Moment: Seiendes unterscheidet sich durch seinen jeweiligen Bedeutungsgrad oder die Stufe seiner Sinnhaltigkeit. Dieser Bedeutungs- oder Sinngehalt selbst aber wird als Wert– gehalt gefa~t, so da~ durch die analoge, gradative und komparative Denkform nicht nur Bedeutungs- oder Sinngehalte gefa~t werden, sondern Wertgehalte. Die Stufung des Seienden, sein Mehr oder