BASA
Zur Sprachmetaphysik des Anselm 101 Minder, das es zu erkennen gilt, hat seinen Grund an dem Ma~ der Teilhabe des Seienden an der summa bonitas. Sie zwingt dazu, da~ die analogische Denkform nun axiologisch ausgelegt wird. DAS SPRACHLICHE SEINSPRINZIP Dies hat nun seine Konsequenz für das ontologische Verstandnis ' der komparativen und gradativen Analogie. Diese hat ihren Grund in der komparativischen und gradativischen Seinsverfassung des Seienden. Seiendes kann in der Metaphysik des Anselm immer nur gefa~t werden ais ein Etwas im Vergleich zu seinem Seinsprinzip. Von diesem aber sagen wir, da~ es Geist ist, denn es weist die Wesenszüge der Vernunft und der Sprache, des intellectus und des verbum, in dem Sinne auf, da~ es dadurch Wahrheit ist. Sofern aber dieses Sein des Geistes sich selbst erkennt und ausspricht, erweist es seine Urrichtigkeit, die der Ma~stab des Wahren für jedwedes Seiende, das ist, erkennt oder spricht, sein soll. Doch wenn wir das Sein, also die Uridentitat des Geistes ais Prinzip fassen, das die Selbsterkenntnis seiner selbst und die Selbstaussage seiner selbst schlechthin ist, dann mu~ es die Voll– kommenheit selber sein, die kein Mehr oder Minder, kein Gro~er oder Kleiner kennen kann. Darum ist Sein des Geistes der ontologische Superlativ schlechthin. DAS SEIN OHNE VERGLEICH Nun wird deutlich, warum das Verhaltnis von Seiendem und Sein nicht nur analogisch, nicht nur gradativ, nicht nur komparativisch, sondern superlativisch in dem Sinne bestimmt werden mu~, da~ das maxime esse ein qualitativer Superlativ und darum ohne Vergleich ist. Das Ursein ist ein Sein ohne Vergleich. Das Seiende aber kann sowohl kraft seiner Stufung unter sich, ais auch im Hinblick auf seinen Sinn-, Wort- und Wertgrund immer nur ais ein Sein im Vergleich zu Etwas gefa~t werden. Das Kriterium für dieses analogische Verhaltnis also ist ein Mehr oder Minder an Seins-, Sinn- und Wortteilhabe. Welche Konse-
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