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KONSEQUENZEN UND INKONSEQUENZEN DER TRINITATSLEHRE IN ANSELMS MONOLOGION von HELMUT KoHLENBERGER (Wien) überlegungen zu Anselms Trinitatslehre im Monologion haben . davon auszugehen, da~ die Trinitatslehre keine theologische Spezialitat ist, zumindest nicht bei Anselm und in seiner Zeit und Tradition des Denkens. 1 In der Trinitatslehre wird seit Augustin auch die Selbstandigkeit des Geistes und ihre Grenze thematisiert mit dem begrifflichen lnstrumentarium und unter den Voraussetzungen eines Denkens, das sich selbst am Beispiel des hochsten Geistes erkennt. Der theologische Horizont der Themenstellung impliziert, da~ die Behandlung des Geistes als solchen nicht ausdrücklich wird. Aus unserer gegenwartigen Sicht der Texte jedoch ergibt sich vorrangig die vorgenannte Bedeutung der Fragen, die bereits durch die psychologischen Vergleiche in der Trinitatslehre seit Augustin gedeckt ist. Unsere Frage an die Texte besteht also darin, die psychologischen Vergleiche auf ihren Ausgangspunkt - ein bestimm– tes Verstandnis des menschlichen Geistes - zurückzuverfolgen. Eine « anthropologische » Reduktion ist jedoch nicht so einfach, da die theologischen Aussagen von einer Reihe ihnen eigentümlicher Sprachregelungen durchsetzt sind, die in ihrer Eigenart aufgedeckt werden müssen. Dazu gehürt selbstredend auch der ihnen besondere Bezug von Begriff und Anschauung. Auch so abstrakte Themen wie die Trinitatstheologie kèinnen nicht ohne Rekurs auf Momente der Anschauung abgehandelt werden. Die Bedeutung der Anschauung für den Begriff mu~ so gesehen werden, da~ der begrifflichen Forderung auf Grund ihrer eigenen Voraussetzung kein Abbruch geschieht. Es zeigt sich, da~ die Terminologie, die Anselm und vor ihm Augustin und Boethius zur Verfügung stand, nicht in jeder Weise 1 Literatur zur Trinitatslehre Anselms: R. PERINO, La dottrina trinitaria di S. Anselmo, Rom 1952; M. ScHMAUS, Die theologiegeschichtliche Tragweite der Trinitatslehre des Anselm von Canterbury, in: Analecta Anselmiana 4/ 1.

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