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152 H. Kohlenberger verbundenen zentralen Fragen nach der historischen Einordnung Anselms und nach seiner Wirkungsgeschichte, die mit der Formulie– rung eines Lehrsatzes (nach De processione spiritus sancti) « in deo omnia sunt unum, ubi non obviat relationis oppositio » auf dem Florentinum belegt werden kann, soli verwiesen werden. 3 I. DER AUSGANGSPUNKT DER TRINITATS LEHRE ANSELMS. lm Rahmen dieses Beitrages kann nur auf die m.E. entschei– denden Gedankenschritte in der Behandlung des trinitarischen Gottesbegriffes, wie sie sich in den Kapiteln 38 bis 62 des Monologion findet, eingegangen werden . Diese Kapitel stehen innerhalb des Gedankenganges des Monologion, das die Frage nach dem Verhaltnis Gattes zut Gesamtheit der endlichen Seienden unter Einschlu~ der methodischen Bedingungen dieser Fragestellung erèirtert. Der Methode Anselms entspricht es, in einer gewisserma~en neutralen Begrifflichkeit zu denken. Daher wird der Begriff « Gott » erst am Ende des Monologion (in den Kapiteln 79 und 80) eingeführt. In der Darlegung des Monologion beschrankt sich Anselm auf den Begriff « hëichstes Wesen », der in den bekannten Anfangskapiteln des Werkes begründet wird. Dieser Begriff setzt den Gedanken des Substanz-Seins, einer Steigerung und des notwendig zu denkenden Abschlusses dieser Steigerung voraus. Er steht damit in Gegensatz zu der Diskontinuitat von esse per se und esse per aliud, die die Grundspannung des Monologion begründet. Bereits im Ansatz steht die am Modell der Substanz orientierte Terminologie gegen die Konzeption, die davon ausgeht, da~ die Welt ein 3 Zu <lem Konzil von Bari (1098 unter Papst Urban II): R. W. SOUTHERN, 234 f. (soweit sich bei Eadmer eine Notiz darüber findet), E. MEUTHEN, Art. Bari, in Lex. f. Theol. und Kirche, 2. Aufl., Band 1, (1957) Sp. 1245. Literatur zu <lem Werk De processione spiritus sancti: PERINO: a.a.O. 135-162. M. GRABMANN: Die Geschichte der scholastischen Methode, Freiburg i. Brsg. 1909-11, Band 1, 327 geht auf den methodischen Zusammenhang zwischen dem Monologion und De procesJione spiritus sancti. ein, den er in der Offenbarungsabhangigkeit und der methodischen Gedanken– führung beider Schriften sieht. Das sog. trinitarische Grundgesetz wurde auf <lem Konzil von Florenz im Decretum pro Iacobitis (vgl. H. DENZINGER, Enchiridion Symbolorum, Definitionum et Declarationum de rebus fidei et morum, Freiburg i. Brsg. 33. Aufl. 1965, Nr. 1330) übernommen.

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