BASA
160 H. Kohlenberger nascz zn sua cogitatione; immo ipsam cogitationem sui esse suam imaginem, ad eius similitudinem tamquam ex eius impressione formatam. 6 Das Selbstverhaltnis wird durch die Metapher des « Geborenwerdens » deutlich zu machen versucht: Das Verhaltnis von parens zu proles setzt eine Differenz bei gleicher Wesenheit. lm endlichen Bereich setzt sich die Differenz noch starker durch: Es entsteht ein neues Individuum. Die Metaphorik des « Geboren– werdens » übergreift den durch die spatantike Logisierung des Substanzmodells eingegrenzten Bereich der Wesensbestimmung durch genus und species: Vom Verhaltnis zwischen Individuen schlie~t sie auf das hochste Wesen. Damit ist zugleich der Rahmen der Frage nach dem hochsten Wesen abgesteckt . Er ist weiter als die durch das Substanzmodell ermoglichte Erkenntnisweise, da er sich ausdrücklich gegen die inhaltliche Pravalenz der vorhandenen Wirklichkeit absetzt. Das übergreifen des Gegenstandsbereiches der Wesensbestim– mung ist ein Charakteristikum der geistigen Tatigkeit schlechthin. Daher kann dieselbe Metaphorik die geistige Tatigkeit des endlichen und des unendlichen Vernunftwesens illustrieren. Man wird hier vor allem auf die dreifache Gliederung der Selbsterkenntnis verweisen, die sich mit der Redeweise der « Geburt eines Bildes von sich » zusammenfassen la~t: 1. Der Geist mu~ sich selbst der Anla~ zum Denken seiner selbst sein. 2. Der Geist bezieht sich in seinem Sich– Denken auf sich. 3. Das Sich-Denken ist wesentlich ein- und dasselbe, unabhangig von dem Medium. Der zunachst vorsichtig aufgenommene Gebrauch der Metaphorik parens / proles wird im Kapitel 40 begründet. Die Begründung besteht im Nachweis, da~ der Begriff des Verhaltnisses von Zeugung und Geburt im Palle der hochsten Wesenheit am reinsten dargestellt wird, da einmal die Wesenheit sich selbst zu dieser Zeugung des ihr konsubstantialen Abbildes- genügt, zum anderen das Abbild vollkommen (nulla admixta dissimilitudine) ist. Es wird aus der Intention der Darstellung des reinen Begriffes auf die Rechtma~igkeit der Terminologie geschlossen. Dabei wird die Analogie gewisserma~en verkehrt. lm Durchgang durch den reinen Begriff ist nicht das empirisch Gegebene das Analogat, von dem ' ed. Schmitt 1, 52, 12-15.
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