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Konsequenzen und Inkonsequenzen der Trinitiitslehre 165 der dienenden Methode ist aber eine der wesentlichen Vorausset– zungen des Denkens im Mittelalter. Auch bei Anselm wird die ratio in Konfrontation und Korrelation mit ihr Vorgegebenem gesehen. Der Gedanke der dienenden Methode besagt, da~ die Methode nicht zu sich selbst kommt, weil sie einem ihr au~erlichen Inhalt « eingepa~t » wird. Damit ist nur für den eine Inkonsequenz gegeben, der die Methode und damit den endlichen Geist absolut setzt. III. DER WILLE DER HÔCHSTEN WESENHEIT. Mit dem Kap. 49 beginnt die Reflexion auf den mutui amoris affectus der hochsten Wesenheit, der sich durch Vernunftschlu~ (prout ratio exigit) notwendig der intelligentia und memoria anschlie~t: Otiosa et penitus inutilis est memoria et intelligentia cuiuslibet rei, nisi, prout ratio exigit, res ipsa ametur aut repro– betur. 14 Memoria und intelligentia erfahren ihre Sinnerfüllung im Willen. Erst durch die Willenszuwendung wird deutlich, worum es bei der von sich her einsichtigen und der reflexiven intellektuellen Einstellung geht. Dies widerstrebt nicht der notwendigen Abhangigkeit des Willens von memoria und intelligentia: Nulla enim res amatur sine eius memoria aut intelligentia, et multa tenentur memoria et intelliguntur, quae non amantur. 15 Schon aus diesem Ansatz geht die Ableitung aus memoria und intelligentia hervor, die mit procedere terminologisiert ist. Damit hat Anselm schon vor dem Konzil von Bari den Ansatz, der spater in De processione Spiritus sancti ausgearbeitet wurde, namlich das Filioque und damit die herrschende westliche trinitiitstheologische Tradition, in der Weise der ratiocinatio übernommen. Der Hervorgang der Liebe aus der ihr vorausliegenden Zweiheit ist der Bezug von memoria und intelligentia auf sich und das andere Moment und damit zugleich der Sinn des Selbstbezuges des hochsten Geistes. Diese Einheit des hochsten Geistes (idipsum ... quod amat vel amatur in patre et quod 14 ed. Schmitt I, 64, 21-23. 15 ebd. 65, 6 S.

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