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Konsequenzen und Inkonsequenzen der Trinitiitslehre 175 Die genetische Differenz ist die Setzung der Differenz der Tatigkeiten in ihrem Zueinander, die die Betrachtung der Einheit zurückstellt und die Differenz fixiert. Diese Ontologisierung der Differenz vernachlassigt jedoch die Tatsache, da~ die Isolierung der genetischen Differenz von der Tatigkeit nur methodisch zu verstehen ist. Die Fixierung der Differenz, etwa des Geborenwerdens des Wortes aus dem Bewu~tsein, hat im Rahmen der endlichen Sprechweise unvermeidlich zut Folge, als « sachbezogene » Sprachregelung ausgegeben zu werden. Die genetische Metaphorik und die Deutung des Hervorganges der Liebe als Geist haben mit dem Zusammenhang von Bewu~tsein und Wort der Erkenntnis auf der einen, mit dem Zusammenhang von Erkenntnis und Willen auf der anderen Seite zu tun. Sie fixieren das blo~e Verhaltnis, ohne den Bezug auf die Einheit des hochsten Wesens in diesem Verhaltnis mitzuvollzjehen. Die Reflexion auf die Einheit geschieht jedoch in der nicht-metaphorischen Deutung der Tatigkeiten. Deren Verhaltnisse sind nicht Verhaltnisse innerhalb der hochsten Wesen– heit, sondern der hochsten Wesenheit selbst. Die Reflexion auf die Einheit - die sich unterscheidenden Momente in ihrer Funktion und damit Austauschbarkeit - und damit auf die Differenz in der Identitat der Einheit ist eine zweite Stufe gegenüber der auf den Bezug der Momente untereinander. Diese zweite Stufe stellt sich ais Folge dar: Consequitur itaque ut, quomodo filius est intelligentia sive sapientia patris, ita sit et paternae memoriae. At quidquid filius sapit aut intelligit, eius similiter et meminit. 80 Die A.hnlichkeit mit der Tatigkeit des Vaters also ist entscheidend dafür, da~ auch der Sohn Bewu~tsein ist. Dennoch hebt sich dadurch die Eigenstandigkeit des Sohnes nicht auf; diese ist durch die similitudo garantiert. Es ist das Proprium des Sohnes, das Bild des Vaters zu sein. Aus dieser überlegung leitet sich die Redeweise von Vater und Sohn ab. Das Trennende ist zugleich das Einende : Die A.hnlichkeit, die sich aus der Wesensidentitat herleitet, ist das, das den Sohn als ein Anderes dem Vater entgegensetzt. Nicht das Wort als solches, sondern der in ihm reprasentierte Erkenntnisakt wird auf die Einheit zurückbezogen. Wort und Sohn sind darin gleichbedeutend, da~ sie die Konstitution anzeigen und damit nicht übertragbar sind, '" ebd. 64, 7 f.

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