BASA
176 H. Kohlenberger zugleich hangt damit die gemeinsame Differenz zu den Tatigkeiten zusammen: Wort und Sohn sind Metaphern. Nur die Genese der Differenz bedarf ihrer; ist diese heuristische Funktion erfüllt, kann und mu~ auf diese verzichtet werden. Die Konstitution, die sich in « das Schweigen der Metaphern » zurückzieht und daher mehr unerkannt ais erkannt ist, hat die Aufgabe, mit dem similitudo– Begriff die Bedingung der Moglichkeit der Einheit der begrifflich unterschiedenen Tatigkeiten des hochsten Wesens nicht zu verstellen. Die Dreiheit und Einheit des Sprechens ist zusammenzudenken: Non sunt tres dicentes quamvis singulus quisque sit dicens; nec sunt plura quae dicuntur cum unusquisque seipsum et alios duos dicit. 31 Das Sprechen wird auf das Erkennen zurückbezogen und dadurch auf eine der Tatigkeiten, die von der hochsten \X'esenheit in ihrem Miteinander mit den unterschiedenen Momenten ausgeübt wird. Vom Erkannen wird wiederum auf das Sprechen geschlossen, insofern es nur ein Gesprochenes und einen Sprecher, eben das hochste Wesen, gibt. · Darum ist es ganz folgerichtig, da~ Anselm im weiteren Text unseres Kap. auf das inexplicabile der Tatsache zurückkommt, da~ dieses Wort der hochsten Wesenheit nicht das Wort der drei genannt werden konne, sondern nur des Einen. Eben die Problematik, da~ im Vater die ganze Wesenheit umfa~t wird und in anderer Weise ais in den anderen zwei Momenten sich reprasentiert findet, zeigt nochmals mit ganzer Scharfe den bereits behandelten Unterschied zwischen Konstitution und Tatigkeit. Das Wort ist nur das Wort des Vaters, denn nur diesen bildet es ab und von ihm hat es sein Sein. Dies gilt aber weder von ihm selbst, denn das Wort setzt, da es Bild ist, Mehrzahl voraus, noch auch vom Geist, da dieser auch vom Sohn und nicht umgekehrt, dieser von ihm abhangt. So kann Anselm abschlie~end feststellen: Restat igitur hoc solum verbum illius solius esse, de quo nascendo habet esse et ad cuius omnimodam similitudinem existit. 32 Nur durch dieses Zugleich von Identitat und Differenz ist es moglich, die Differenz der Momente gegenüber der sich durchset– zenden Einheit gedanklich festzuhalten. Ein sich isolierender 31 ebd. 73, 6-8. 32 ebd. 74, 16-18.
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