BASA
Die Trinitatslehre d. Theodulf v. Orléans 223 in den Bilderstreit eingriff und wohl nicht von Alkuin, sondern von Theodulf von Orléans stammt, har et das Buch De ordine baptismi und auf Befehl Karls d.Gr. das Werk De Spiritu Sancto geschrieben, und zwar im Jahre 809. Es steht in der Sammlung Migne, Patres Latini, in Bd. 105, 239-276 . Karls d.Gr. hat im Jahre 809 auf einer Synode von Aachen die Formel filioque, welche von Spanien her in das Symbolum in Gallien und dann auch in Italien aufgenommen wurde, rechtfertigen lassen. Theodulf ist dem Auftrag des Kaisers nachgekommen, indem er eine gro~e Anzahl von Vater– texten sowohl aus dem griechischen wie auch aus dem lateinischen Bereich gesammelt und zusammengestellt hat. Er selbst fügte allerdings den von ihm gebotenen Texten keinen einzigen selbstandigen oder kritischen Gedanken und kein einziges eigenes Wort hinzu. Nur die Widmung des Werkes an den Kaiser ist seine eigene Schopfung. Es dürfte von lnteresse sein, einen Passus aus dem Widmungstext zu lesen, da er das Verhaltnis des Verfassers zum Kaiser beleuchtet. Qui decus es mundi, lux regni, tutor et aequt, Catholicae et fidei murus et arma simul Justa iubes, iniusta vetas, largiris honores Artibus ingenuis rite alimenta paras. Aus dem Widmungstext la~t sich auch feststellen, da~ das Werk im Jahre der Aachener Synode als Hilfe und zugleich als Bestatigung der dortigen Entscheidung entstanden ist. In Bezugnahme auf den im Vorausgehenden genannten spiritus ille lautet ein Vers: Causa tua cuius tempore coepit agi. \Venn der Autor des Florilegiums auch keine eigenen Urteile abgibt und daher die Trinitatslehre selbst nicht weiterführt, so hat das Werk dennoch keine geringe Bedeutung und keinen geringen Einflu~. Abgesehen davon, da~ es uns einigen Aufschlu~ über die theologische Bibliothek am Hofe Karls d.Gr. gibt, zeigt es uns, welche Autoren der Verfasser für wertvoll genug hielt, in seine Sammlung aufgenommen zu werden und welche Texte er aus den Werken der von ihm verwendeten Vater ausgewahlt hat. Hieraus la~t sich sein trinitarisches lnteresse und seine trinitarische Gesamtorientierung erschlie~en . Wenn er auch selbst keine theologischen Urteile abgibt, so bedeutet <loch die Art seiner
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