BASA

224 M. Schmaus Textzusammenstellung selbst schon eine auswahlende und unter– scheidende, d.h. eine kritische Stellungnahme. Zunachst aber soll eine kurze Zusammenstellung jener Kir– chenvater vorgenommen werden, die er zitiert, und zwar in der Reihenfolge, in welcher er sie nennt, nicht in der ihnen zukom– menden chronologischen Ordnung. Zugleich sollen, soweit dies moglich ist, die Werke angeführt werden, denen er seine Texte entnahm. Dabei darf erwahnt werden, da~ der von ihm zitierte Text aus Cassiodor (P.L. 105, 275) der Meinung ist, wenn man die Trinitat tiefer und voller erkennen wolle, müsse man immer wieder Hilarius, Ambrosius und Augustinus lesen, aber auch Hieronymus habe Beachtliches gesagt (Erklarung zu Psalm 50). Theodulf zitiert die von Cassiodor genannten Theologen, führt aber noch eine sehr viel gro~ere Anzahl an. Er nennt: Athanasius, Cyrillus von Alexandrien, Hilarius, Ambrosius, Didymus den Blinden, Augustinus, Gregor d.Gr., Isidor von Sevilla, Prosper von Aquitanien, Fulgentius von Ruspe, Papst Hormisdas, Leo d.Gr., Vigilius von Afrika, Proklus von Konstantinopel, Agnellus, Cassiodor und Prudentius. Es fallt auf, da~ er Boëthius nicht genannt hat, obgleich dieser für den in der Trinitatslehre verwendeten Personenbegriff eine gro~e Rolle spielte 4 • Zu den von ihm erwahnten Autoren müssen einige Anmerkun– gen gemacht werden. Unter dem Namen des Athanasius nennt er die diesem Kirchenvater nicht angehürigen 12 Bücher De trinitate, die auch unter dem Namen des Vigilius von Thapsus in Nordafrika gedruckt sind (P. L. 62), aber auch diesen nicht zum Verfasser haben. Sie sind ediert von M. Simonetti, Balogna 1956. Nach Simonetti stammen die Bücher 1-8 in drei Schichten aus dem Ende des 4. Jh., die Bücher 5-12 aus dem 5. und 6. Jh. über ihre Trinitatslehre sind wir unterrichtet durch D. Boldino, La dottrina trinitaria di Vigilio Tapso, Napoli 1949. Das Werk enthalt so viele inhaltliche übereinstimmungen mit Athanasius, da~ die Zuweisung an diesen verstandlich ist. Da Theodulf unter dem Namen des Athanasius nur das genannte Trinitatswerk zitiert, wird von ihm de facto der für die Trinitatslehre so wichtige , mit Augustinus in • Für seine Trinitiitslehre siehe V. Schurr, Die Trinitatslehre des Boëthius im Lichte der skythischen Kontroversen, Freiburg 1935.

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