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226 M. Schmaus bot, welche für die Trinitatskonzeption Augustins, namentlich für seine Trinitatspsychologie charakteristisch sind. Man darf als charakteristische Momente der augustinischen Trinitatslehre folgende drei Punkte anführen 5 • In der Sicht Augu– stins hat ahnlich wie bei Athanasius die Einheit Gattes, die für ihn in der gottlichen essentia, im Gottwesen, begründet ist, den Vorrang var der Unterscheidung der gottlichen Personen. In der Spannung von Einheit und Dreiheit ist daher die Trinitatskonzeption Augustins standig vom Sabellianismus bedroht. Sie unterscheidet sich von der biblischen und von der in der antiochenischen Theologie gebotenen Trinitatsvorstellung. Hier wird namlich von der schlechthin « Gott » genannten ersten gottlichen Persan ausgegangen und von ihr bezeugt, da~ sie einen ewigen Sohn hat, mit welchem sie den Heiligen Geist hervorbringt. Der Begriff « Gott » wird, wie gesagt, in dieser Denkweise für die erste gottliche Persan verwendet, wahrend er bei Augustinus und bei den Theologen von der gleichen Denkweise das güttliche Wesen meint. Die Einheit und die Einzigkeit Gattes ist in der biblisch-antiochenischen Vorstellung in der « Gott » genannten ersten gottlichen Persan verankert, in der augustinischen dagegen in dem gottlichen Wesen. Das zweite Charakteristikum der augustinischen Trinitats– konzeption ist die Interpretation der gottlichen Hervorgange als Akte des Erkennens und des Liebens. Derartiges war der antiochenischen Theologie, ja der gesamten griechischen Theologie unbekannt. Augustinus wird zu seiner Deutung der gottlichen Hervorgange geführt durch die Analyse des menschlichen Geistes 5 M. ScHMAUS, Die psychologische Trinitiitslehre des hl. Augustinus, Münster 1927. Photomech. Neudruck 1967 (mit Nachwort und Literaturnachtragen). Derselbe, Die Denkform Augustins in seinem Werke de trinitate, München 1963 (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wiss.), abgedr. auch im Theologischen Jahrbuch hrsg. von A. Dahnhardt, Leipzig 1964, 504-521. Derselbe, Die Spannung von Metaphysik und Heilsgeschichtte in der Trinitiitslehre Augustins, in: Studia Patristica VI, Hrsg. von F. L. Cross, Berlin 1962, 503-518; M. NÉDONCELLE, L'intersubjectivité humaine est-elle pour saint Augustin une image de la Trinité? in: Augustinus Magister, Paris 1954, 595-602; M. Mellet OP.-P.Th. Camelot OP., Oeuvres de saint Augustin, 15 u. 16: La Trinité (2Bde), Paris 1955 (mit reicher Literatur 77-83 ), Einleitung von E. Hendriks OSEA. Th. HUIJBERS, Het beeld van Gad in de .ziel volgens sint Augustinus De trinitate, in: Augustiniana 2 (1952) 88-107; 205-229; B. ScHULTZE, Sergius Bulgakow zur Lehre des hl. Augustinus über das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit im Menschen, in: Orientalia christ. periodica 15 (1949) 1-40; R. TREMBLAY, La théologie psychologique de la Trinité de saint Augustin, in: Études et Recherches 8 (1952) 83-109.

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