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Die Trinitiitslehre d. Theodulf v. Orléans 229 ware. Dabei beachtet Augustinus das Anliegen jener Theologen, welche den Heiligen Geist nur vom Vater hervorgehen und durch den Sohn nur wie durch einen Kanal hindurchgehen lassen. Er sagt namlich, da~ der Heilige Geist principaliter vom Vater hervorging. Diese These beinhaltet, da~ der Sohn wie seine Existenz als Sohn so auch den Hauchungsakt, dem der Heilige Geist entspringt, der Zeugung durch den Vater verdankt. Alles, was der Sohn ist und tut, kommt vom Vater. Eine andere heilsokonomische Sicht des Heiligen Geistes ist in der Personalbezeichnung donum eingeschlossen. Der Heilige Geist ist dadurch in seiner personalen Eigentümlichkeit bestimmt, da~ er das Geschenk des Vaters und des Sohnes an die Geschopfe ist. Augustinus empfindet natürlich, da~ durch diese Charakterisierung der Heilige Geist in eine gefahrliche Verflechtung mit dem Geschopf gerat und sowohl seine Gottheit wie seine Ewigkeit in das Zwielicht kommt. Er sucht dieser Problematik dadurch Herr zu werden, da~ er den Heiligen Geist als schenkbar ( donabilis) erklart, bevor er wirklich geschenkt wird und so Geschenk ist. Mit dieser Formulierung kann zwar die Ewigkeit des Heiligen Geistes gerettet werden, seine Gottlichkeit bleibt indes gefahrdet, dies um so mehr, weil Augustinus unablassig betont, da~ zu Gott die absolute Unabhangigkeit gehürt. Dieses Problem begegnet uns in der Folgezeit immer wieder 6 , bis Scheeben den Heiligen Geist das gegenseitige Geschenk von Vater und Sohn nennt, eine These, die vor ihm nie klar und ausführlich vertreten wurde, wenngleich sie bei manchen Theologen, z.B. bei Robert Kilwardby anklingt 7 • Für unsere Problemstellung dürfte es nützlich sein, die von Theodulf angeführten Augustinustexte in ihren wichtigsten Formulie– rungen wortlich anzuführen, um so unmittelbar zu sehen, was ihm wichtig erscheint und was er ausla~t. Auch wenn man bedenkt, da~ es ihm vor allem um die Texte über den Ausgang des Heiligen Geistes zu tun ist, so la~t sich aus seinen Zitaten dennoch erkennen, welche Elemente der augustinischen Trinitatskonzeption sein • M. ScHMAUS, Die metaphysisch- psychologische Lehre über den Heiligen Geist im Monologion Anse/ms von Canterbury, in: Sola ratione. Anselm-Studien. Festgabe für F. S. Schmitt hrsg. von H . K. Kohlenberger, Stuttgart 1970, 189-219; R. PERINO, La dottrina trinitaria di S. Anselmo nel quadro del suo metodo teologico e del suo Concetto di Dio, Roma 1952. 7 Hs. F 43 Worcester, Cathedra! Library, fol. 31 r.

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