BASA

Die Trinitiitslehre d. Theodulf v. Orléans 231 hervorginge . Die Weisheit hingegen sagt: 'lch bin aus dem Munde des Allerhochsten hervorgegangen' (Ekkl. 24, 5) und vom Heiligen Geist hei~t es: 'Er geht vom Vater aus' (Joh. 15, 26). Der Vater aber ist von niemandem. Wie also der Vater zeugte, der Sohn gezeugt wurde, so sandte der Vater, wahrend der Sohn gesandt wurde. Wie jedoch der Zeugende und der Gezeugte eins sind, so der Sendende und der Gesandte. Vater und Sohn sind ja eins. Auch der Heilige Geist ist mit ihnen eins, weil die drei eins sind. Wie namlich das Geborensein für den Sohn soviel bedeutet wie vom Vater sein, so bedeutet das Gesandtwerden für ihn so viel wie erkennen lassen, da~ er von ihm ist. Und wie für den Heiligen Geist, « Geschenk-Gottes-sein » so viel ist wie vom Vater hervorgehen, so bedeutet für ihn Gesandt– werden so viel wie erkennen lassen, da~ er von ihm hervorgeht. Wir konnen dabei nicht sagen, da~ der Heilige Geist nicht auch vom Sohne hervorgeht. Denn nicht grundlos hei~t ein und derselbe Geist der Geist des Vaters und Sohnes. lch sehe wenigstens nicht, welch andere Bedeutung er mit dem Worte 'Empfanget den Heiligen Geist' (Joh. 20, 22) batte verbinden sollen, das er sprach, indem er die Jünger anhauchte. Dieser kürperliche Rauch, der aus dem Kürper herauskam und die Empfindung kürperlicher Berührung weckte, war ja nicht die Substanz des Heiligen Geistes; er sollte vielmehr als passendes Symbol zeigen, da~ der Heilige Geist nicht nur vom Vater, sondern auch vom Sohne hervorgeht. So wahnsinnig wird ja niemand sein, zu glauben, da~ ein anderer der Geist war, den et durch Hauchen mitteilte, ein anderer jener, den er nach der Himmelfahrt sandte. Einer ist ja der Geist Gattes, der Geist des Vaters und Sohnes, der Heilige Geist, welcher alles in allen wirkt ». Aus dem Kapitel 10 des sechsten Buches vom Werk De tri– nitate nimmt Theodulf folgenden augustinischen Text, der sei– nerseits wieder eine Meinung des Hilarius wiedergibt: « Diese Liebe also, diese Freude, diese Seligkeit, dieses Glück, falls man in einer solchen Weise mit Menschenworten überhaupt von Gott würdig sprechen darf, wurde von jenem Autor (Hilarius) kurz und bündig "Gebrauch" genannt. Dieser ist in der Dreieinigkeit der Heilige Geist, der nicht gezeugt ist, sondern die sü~e Seligkeit des Erzeu– gers und des Erzeugten, welcher mit seiner unermefüichen Schenkerliebe und seinem überflie~enden Gabenwillen alle Geschopfe

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