BASA

236 M. Schmaus der Kreatur, sondern er geht von beiden zugleich aus , obwohl der Vater dem Sohne dieses gab, da~ er, wie von ihm, so auch vom Sohne ausgeht. Denn wir konnen nicht sagen, da~ der Heilige Geist nicht das Leben sei, da doch der Vater Leben ist und der Sohn Leben ist. Und wie darum der Vater, da er das Leben in sich selbst hat, auch dem Sohne gegeben hat, das Leben in sich selbst zu haben, so hat er ihm auch gegeben, da~ das Leben von ihm ausgehe, wie es von ihm selbst (dem Vater) ausgeht ». Augustinus schlie~t dieses Selbstzitat mit dem von Theodulf ebenfalls angeführten Satz: « Dies habe ich also aus jener Predigt in das gegenwartige Werk übernommen. Ich wollte dabei zu Glaubigen, nicht zu Unglaubigen sprechen ». Sodann bringt Theodulf den Text, mit welchem Augustinus in Kap. 27 fortfahrt: «Wenn sie aber schon nicht recht fahig sind, dieses Bild zu schauen, und zu sehen, wie wahr das Sein ist, das die Wirklichkeiten besitzen, die in ihrem menschlichen Geiste gegeben sind und die nicht in der Weise eine Dreiheit darstellen, da~ sie drei Personen sind, sondern nur so, da~ sich eine Dreiheit in einem Menschen bildet, welche eine einzige Person ist: Wenn sie also schon hierzu nicht recht fahig sind, warum wollen sie von jener hochsten Dreieinigkeit, die Gott ist, nicht lieber glauben, was sich in den Heiligen Schriften findet, statt zu verlangen, da~ man ihnen durchsichtige Verstandes– gründe darbietet, die von dem menschlichen Geiste infolge seiner Schwerfalligkeit und Schwache nicht erfa~t werden konnen? Wenn sie allerdings den Heiligen Schriften als den wahrhaftigen Zeugen unerschütterlich glauben, dann sollen sie durch Gebet, Forschung und gutes ethisches Verhalten darauf hinarbeiten, da~ sie zur Ein– sicht kommen, d.h. da~ sie, soweit es gesehen werden kann, im Geiste sehen, was sie im Glauben festhalten ». Der Homilie 99 zum Johannesevangelium entnimmt Theodulf folgenden Text (Nr. 6 u. 7): «Hier mochte nun vielleicht einer fragen, ob der Heilige Geist auch vom Sohne ausgeht. Denn der Sohn ist blo~ der Sohn des Vaters, und der Vater ist blo~ der Vater des Sohnes, der Heilige Geist aber ist nicht der Geist blo~ eines derselben, sondern beider. Du hürst den Herrn selbst sagen: 'Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet' (Matth. 10, 20); du hürst auch den Apostel sagen: 'Gott hat den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt'

RkJQdWJsaXNoZXIy NzY4MjI=