BASA
238 M. Schmaus ist' (Luk. 8, 46). Denn da~ mit dem Namen Kraft auch der Heilige Geist bezeichnet wird, erhellt sowohl an der Stelle, wo der Engel auf die Frage Marias: 'Wie soli dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne?' antwortete: 'Der Heilige Geist wird auf dich herabkom– men, und die Kraft des Allerhochsten wird dich überschatten' (Luk. 1, 34 f.), ais auch sagte der Heiland, da er ihn den Jüngern verhie~: 'Ihr aber bleibet in der Stadt, bis ihr erfüllt werdet mit der Kraft von oben' (Luk . 24, 49) und abermals sagt er: 'Ihr werdet die Kraft des über euch herabkommenden Heiligen Geistes empfangen, und ihr werdet mir Zeugen sein' (Apg. 1, 8). Es ist anzunehmen, da~ von dieser Kraft der Evangelist sagt: 'Eine Kraft ging von ihm aus und heilte alle' (Luk. 6, 10). Von Kapitel 9 des 3. Buches aus der Schrift gegen Maximinus bringt Theodulf folgenden Augustinus-Text: «Du fragst mich: Wenn der Sohn von der Substanz des Vaters ist, wenn auch der Heilige Geist von der Substanz des Vaters ist, warum dann der eine Sohn, der andere aber nicht Sohn ist . Siehe, ich will dir antworten, gleichviel ob du meine Antwort verstehst, oder ob du sie nicht verstehst. Der Sohn ist vom Vater, ebenso ist der Heilige Geist vom Vater. Jener aber ist gezeugt, dieser ist hervorgehend. Jener ist daher der Sohn des Vaters, von dem er gezeugt ist, dieser aber ist der Geist der beiden, weil er von beiden hervorgeht. Der Sohn aber sagte deshalb, da~ der Geist vom Vater hervorgeht, weil der Vater der Urheber seines Hervorgangs ist. Er hat ja einen solchen Sohn gezeugt und ihm in der Zeugung gegeben, da~ auch von ihm der Heilige Geist hervorgeht. Wenn er namlich nicht auch von ihm hervorginge, hatte er nicht zu seinen Jüngern gesagt: 'Empfanget den Heiligen Geist' (Joh. 15, 26) und ihn durch Anhauchen gegeben. Er wollte damit versinnbilden, da~ der Heilige Geist auch von ihm hervorgehe, indem er durch das Hauchen offen zeigte, was er im Hauchen verborgen gab. Wenn also der Heilige Geist nicht nur vom Vater und auch nicht nur vom Sohne, sondern von beiden geboren würde, mü~te man ihn zweifellos den Sohn der beiden nennen . Weil er aber auf keinen Fall der Sohn der beiden ist, kann man nicht sagen, da~ er von beiden geboren wird. Er ist also der Geist der beiden, insofern er von beiden hervorgeht. Was aber in der überragenden gottlichen Natur zwischen Geborenwerden und Hervorgehen für ein Unterschied besteht, wer
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