BASA

242 M. Schmaus und der Hauchung als eines voluntativen Aktes. Diese Moglichkeit der Unterscheidung la~t sich Theodulf entgehen. 3. Der dritte Gesichtpunkt betrifft ein heilsgeschichtliches Problem 11 • Augustinus übernimmt die Vorstellung, da~ der Heilige Geist geschenkt bzw. schenkbar ist, wohl von Athanasius. Dieser entwickelt sie in dem Bemühen, den Unterschied von Sohn und Geist oder, wie Didymus sagt, von Zeugung und Hervorgang zu klaren. Wenn Athanasius den Begriff « Hervorgehen » als ausgehend vom Sohn auch nicht gebraucht, so sagt er <loch in einem Brief an Serapion (I, 20) folgendes: «Wenn namlich der Sohn, der lebendige Logos, einer ist, dann mu~ auch seine volkommene und volle heiligende und erleuchtende lebendige Wirksamkeit und Gabe eine sein, von der gesagt ist, da~ sie aus dem Vater ausgeht, weil sie aus dem Logos, der aus dem Vater bekannt wird, hervorstrahlt, gesendet und gegeben wird ». Der Geist wird also als Gabe bezeichnet. Es wird damit von Athanasius zugleich der Vorwurf der « Tropiker » - eine agyptische, mit den Arianern verwandte Gruppe, welche die Homousitat des Heiligen Geistes leugnet - abgewehrt, da~ der Heilige Geist Sohn sei. Der Sohn erscheint umgekehrt als derjenige, von dem diese Gabe « hervorstrahlt », da der Geist ihm eigen ist (Athanasius, Contra Arianos I, 48). Der « Geist offenbart gewisserma~en durch sein Hervorstrahlen vom Sohne als Geist der Sohnschaft die Sohnschaft des Logos, von dem er alles empfangt, und ist durch das "Eklampsein" vom Sohne verschieden » 12 • Die von Athanasius kritisierten « Tropiker » verwenden allerdings gerade diese Art der Unterscheidung von Sohn und Geist, um zu sagen, da~ das « Gegeben werden » mit dem Hervorstrahlen des Geistes identisch und daher der Geist nicht dem gottlichen, sondern dem geschaffenen Bereich zuzurechnen sei. Vielleicht ist in der von Athanasius entwickelten Erklarung des Heiligen Geistes und ahnlich in der bei Augustinus sich findenden Der Beitrag des Athanasius von Alexandrien zur Formulierung des trinitarischen Dogmas im vierten Jahrundert, Leipzig 1969, 65 ff. 149 ff; M. T .-L. PENIDO, Cur non Spiritus Sanctus a Patre deo genitus. S. Augustinus et S. Thomas; in: Revue Thomiste 35 (1930) 508-527. 11 F. CAVALLERA, La doctrine de saint Augustin sur l'Esprit-Saint à propos du 'de trinitate' in: Recherches de théologie ancienne et médiévale 2 (1930) 365-387; 3 (1931) 5-19. 12 LAMINSKI, a.a.O. (Anm. 9) 152 f. 14 ff. 30 ff.

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