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Bischof Walram v. Naumburg 267 bezeichnete Walram als einen Simonisten, weil er, wenn auch nicht durch Geld, so <loch wegen des Gehorsams gegenüber dem Konig zu seinem Amt gelangt sei. Daher solle er sein Amt niederlegen, damit er nicht andere Seelen mit ins , Verderben rei~e. 10 Da der scharfe Angriffe nicht verschmahende Kritiker dem neuen Bischof von Naumburg nur den abgeschwachten Simonievorwurf des Gehorsams gegenüber dem rex machte, ihn jedoch nicht des simonistischen Amterkaufes bezichtigte sowie keiner weiteren Vergehen anklagte, scheint Walram in dessen Augen sonst ein untadeliger Charakter gewesen zu sein. über Abkunft und Vergangenheit des neuen Bischofs von Naumburg ist sehr wenig bekannt. Moglicherweise stammte er aus dem Geschlecht der Grafen von Schwarzenberg. 11 Die Wendung in einem der Walram-Briefe, da~ er im Palaste Kaiser Heinrichs gelebt habe, legt die Vermutung nahe, da~ er Mitglied der capella regis gewesen ist. 12 Sicherlich war er nicht Monch im Kloster Hersfeld, wie man lange Zeit angenommen batte. Vielmehr gehürte er vor seiner Erhebung zum Bischof dem Kapitel der Domkirche zu St. Peter in Bamberg an, wie aus dessen Nekrolog hervorgeht. 13 Dies wird bestatigt durch einen Brief Walrams, den er als Bischof von Naumburg an die Kanoniker der Bamberger Kirche schrieb, worin er von ihnen, unter nachdrücklicher und wiederholter Erinnerung an das brüderliche Band, das sie mit ihm verbinde, die Anerkennung und Bekanntmachung der von ihm über einen Kirchenrauber ausgesprochenen Exkommunikation verlangte. 14 10 UK Nr. 101, S. 87: Certe symoniam nullo modo excusare poteris. Nam quia triplex pretii qualitas est, videlicet a manu, ab obsequio, a favore: profecto, etsi non pecunia, quod fortassis incertum est, obsequio episcopatum conparasti... Depone ergo episcopatum ». 11 Zitiert nach EWALD P., Walram von Naumburg, Bonn 1874, S. 28. 12 AEp 416 = AOO II, S. 237: «ego in palatio Henrici imperatoris ». 13 Necrologium Capituli S. Petri Bambergense Antiquius, ed. P. Jaffé, V, S. 557: von den Kanoniken ist gestorben: 2 Id. April Walramus Cicensis episcopus 1111. 14 UK Nr. 111, S. 96. Die Adresse des undatierten Briefes lautet: « Serenissimis dominis sanctae Bambergensis ecclesiae reverentissimis fratribus Gualeramus Nium– burgensis episcopus cum orationis instantia servile obsequium ac semet ipsum ad omnia deditissimum ». Der Schreiber eroffnet seinen kurzen Brief mit diesen Worten : « Fraternum et fratrem adiuvare; omnesque bonos condecet malignantium violentiam propulsare. Notificamus fraternitati vestrae... » und weiter hei~t es « ...intime vos rogamus et pro eodem fraternae vicissitudinis obsequio monemus ». Vergleiche hierzu K. BENZ, Die Stellung der Bischofe von Mei~en, Merseburg und Naumburg im Investiturstreit, S. 61.

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