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Bischof Walram v. Naumburg 277 so behandelte, es so darlegte und zum Abschlu~ brachte, da~ es in der Versammlung keine Person gab, die nicht von der Schlüssigkeit der vorgebrachten Argumentation überzeugt gewesen ware ». 32 Als Anselm seinen Vortrag geendet hatte, wandte sich Papst Urban begeistert zu ihm: Benedictus sit cor et sensus tuus, et os et sermo oris tui sit benedictus. Und mit Stolz fügte der Biograph des Erzbischofs von Canterbury hinzu: Hinc in laude demoratum est, et fides eius atque prudentia divulgata ac magnificata. Der Ruhm des also Gefeierten verbreitete sich schnell im ganzen Abendland. VI Bischof Walram von Naumburg, der mit theologischen Snreitfragen, die Griechen und Lateiner entzweite, konfrontiert worden und davon betroffen war, wandte sich an die in diesen Fragen gro~te Autoritat in der lateinischen Kirche. Auf drei Fragen begehrte er Antwort von Erzbischof Anselm von Canterbury. 33 Da ist zunachst die Bitte um Auskunft bezüglich des Ausgangs des Heiliges Geistes. Dieser Bitte entsprach Anselm prompt durch die übersendung seiner inzwischen fertiggestellten Schrift De pro– cessione Spiritus Sancti, die auf der Predigt von Bari fu~te. Da diese Umarbeitung erst im Frühjahr/Sommer 1102 vollendet war, wird die Anfrage wohl nicht vor diesem Zeitpunkt ergangen sein. 34 Zum zweiten erbat Walram die Klarung der Frage, ob gesauertes oder ungesauertes Brot bei der Feier der heiligen Eucharistie verwendet werden solle. Die Beantwortung dï.eser Frage nimmt den weitaus gro~ten Teil des ersten anselmianischen Antwortschreibens ein, das der Erzbischof von Canterbury seiner Schrift De processione Spiritus Sancti an Bischof Walram nachsandte. Ursprünglich hatte ihr Anselm nur wenige Zeilen zugedacht, sie aber durch zweimalige Erweiterung 32 Dieses und die folgenden Zitate aus EADMER, Historia Novorum in Anglia, S. 105-106. 33 AEp 415, 416, 417 = AOO Il, S. 223-232, 233-238, 239-242. 34 Zur Datierung siehe AOO, 2. Auflage, 1968, Prolegomena seu Editio Rationis, S. 60+-61 +.

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